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Symptome der Autoimmunerkrankung

 

Zusätzlich zu den Symptomen der Überfunktion können Symptome auftreten, die durch die Störung des Immunsystems hervorgerufen werden.


In vielen Fällen ist eine Abgrenzung, ob die erhöhten Schilddrüsenhormone die Beschwerden verursachen oder die Immunerkrankung an sich, nicht möglich.


Welche Beschwerden können auftreten?

  • Augenerkrankung (endokrine Orbitopathie)
  • Gelenkschmerzen und Schwellungsgefühl in den Gelenken (eventuell auch hormonell ausgelöst)
  • Rückenschmerzen ohne sicheren organischen Befund
  • Muskelschmerzen (eventuell auch hormonell ausgelöst)
  • Verhärtung von Sehnen und Muskeln
  • Unterschiedliche Hautveränderungen, Haarausfall
  • Knochenneubildung an den Fingerendgliedern (Akropachie)
  • Derbe Hautveränderungen an den Streckseiten der Unterschenkel (prätibiales Myxödem)
  • Stimmungslabilität (sowohl durch Immunkrankheit ausgelöst, als auch durch hormonelle Veränderungen)
  • Übelkeit und Magen-Darmprobleme (eventuell auch hormonell ausgelöst)
  • Allgemeine Schwäche
  • Grippeähnliche Symptome
  • Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen
  • (Trigeminusneuralgie)

Die Immunkrankheit wirkt sich auf nahezu jede Zelle im Körper aus. In einigen Fällen kommt es zu Schmerzen und Schwellungsgefühlen in Hand und Fußgelenken. Auch andere Gelenke können betroffen sein. Die Entzündungszeichen im Blut sind dabei nicht erhöht.
Im Verlauf des Morbus Basedow können die unterschiedlichsten Hautveränderungen auftreten. Statistische Daten für die Häufigkeit von Hautveränderungen, die zusammen mit Basedow auftreten, liegen zur Zeit nicht vor.
Hautveränderungen können sowohl durch die hormonelle Störung des Stoffwechsels entstehen als auch aufgrund von Immunprozessen.

 

Selten findet sich an den Streckseiten der Unterschenkel eine flächenhafte derbe Hautverhärtung das sogenannte prätibiale Myxödem. In noch selteneren Fällen können die Beine insgesamt und auch die Arme davon befallen werden. Häufig besteht gleichzeitig eine Augenbeteiligung, die endokrine Orbitopathie. Unter Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion bildet sich das prätibiale Myxödem im Normalfall zurück. Die lokale Behandlung mit Cortisonsalben wurde erfolgreich eingesetzt.

 

Gelegentlich findet sich eine schwer behandelbare chronische Hautentzündung vom Typ der Rosazea oder des seborrhoeischen Ekzems. Ob es sich hierbei um eine eigenständige Krankheit handelt, oder um eine Folge der Immunstörung, ist nicht geklärt.

 

Einige Patienten berichten über eine Zunahme von allergischen Erkrankungen. Auch eine Nesselsucht (Urtikaria) tritt bei Krankheitsbeginn häufiger auf. Gesicherte Daten liegen nicht vor.

 

Abgegrenzt werden müssen eigenständige Autoimmunkrankheiten der Haut, wie die Weißfleckenkrankheit, die Vitiligo, eine blasenbildende Hautkrankheit, der Pemphigus oder der kreisrunde Haarausfall, die Alopecia arreata, die ebenfalls in Verbindung mit einem Morbus Basedow bestehen können.

 

Ein schwer zu behandelnder Pilzbefall von Schleimhäuten und Haut, die mucocutane Candidiasis kommt sehr selten als begleitende Immunerkrankung vor.

 

Ebenfalls sehr selten tritt die Akropachie, eine Knochenneubildung an den Fingerendgliedern auf, die zu sogenannten Trommelschlegelfingern führen kann.

 

Schmerzhafte Verhärtungen von Sehnen und Muskeln werden häufig berichtet. Die Muskeln können druckempfindlich sein.

 

Magen-Darm-Störungen und Übelkeit scheinen gehäuft aufzutreten. Statistische Untersuchungen zur Symptomhäufigkeit fehlen zur Zeit.

 

Einige Betroffene leiden unter immer wieder auftretenden Schwindelattacken.
Ob einschießende Gesichtsschmerzen, die sogenannte Trigeminusneuralgie bei Basedow-Erkrankten gehäuft auftreten ist bisher statistisch nicht belegt. Nach Umfragen bei Betroffenen ist dies jedoch wahrscheinlich.

 

Die Symptome der Immunkrankheit sind vielgestaltig. Wie es durch den Immunprozess zu diesen Symptomen kommt und inwiefern die Antikörper dabei eine Rolle spielen, ist unklar. Die Menge der möglichen verschiedenen Beschwerden, die in den meisten medizinischen Lehrbüchern nicht verzeichnet sind, führt bei Arzt und Patient häufig zur Verunsicherung. Gesicherte Therapien stehen nicht zur Verfügung.

 

Klingt der Immunprozess ab, z.B. nach vollständiger Entfernung der Schilddrüse und Normalisierung der Antikörperspiegel, sind die Beschwerden meist rückläufig.

 


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