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Was kann ich für meine Gesundheit tun?

 

Eine häufige Frage des Basedowerkrankten lautet, was er bzw. sie selbst für die Gesundheit tun kann. In Bezug auf die Psyche gibt es einiges, was man tun kann.

  • Sich Zeit nehmen.
  • Auch einmal an sich selber denken.
  • "Nein" sagen lernen.
  • Fragen stellen, sich informieren.
  • Mit anderen Betroffenen reden.
  • Stress vermeiden.
  • Entspannungstechniken lernen.
  • Eine psychotherapeutische Verhaltenstherapie in Anspruch nehmen.
  • Angebotene Unterstützung in Anspruch nehmen (Freunde, Gemeinde o. ä.).
Besonders wichtig ist es, immer wieder Geduld zu haben, da im Verlauf der Erkrankung kleinere und größere Rückschläge auftreten können. Der Morbus Basedow ist eine chronische Krankheit, für die es keine ursächliche Therapie gibt. Betroffene müssen sich demnach langfristig mit der Krankheit arrangieren. Natürlich kann es sein, dass nach erfolgreicher Behandlung keine oder wenige Symptome auftreten, trotzdem ist die Veränderung des Immunsystem nicht verschwunden. So wie ein Diabetiker bei günstigem Krankheitsverlauf und konsequenter Therapie in einigen Fällen nahezu beschwerdefrei leben kann, kann auch der an Morbus Basedow Erkrankte meist Beschwerdefreiheit erreichen.

Wer einen milden Krankheitsverlauf hat, kann völlig beschwerdefrei werden. Bei schwerem Krankheitsverlauf oder komplizierenden zusätzlichen Autoimmunkrankheiten muss der Erkrankte lernen, seinen Körper und dessen Signale genau zu beachten. Die richtige Einschätzung der Beschwerden gestaltet sich oft schwierig. In einigen Fällen gelingt die hormonelle Einstellung mit Medikamenten nur langsam. Dies alles belastet die Psyche. Der Erkrankte muss nicht nur die Signale des Körpers beachten, sondern auch die Signale der Seele. Für das tägliche Leben bedeutet das häufig, "Nein" zu sagen. Zusätzliche Aufgaben sollten im Zweifelsfall abgelehnt werden, wenn Probleme absehbar sind.

Der Erkrankte sollte sich gezielt Freiräume schaffen. Er sollte für sich eine feste Erholungszeit in den Tagesplan integrieren. Er sollte sich überlegen, was für ihn persönlich gut ist. Einigen Betroffenen hilft das Erlernen von Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Ebenfalls vorteilhaft für die Bewältigung der Krankheit kann eine psychotherapeutische Verhaltenstherapie sein. Im akuten Krankheitsstadium der Überfunktion berichten andererseits einige Betroffene, dass Entspannungstechniken nicht wirksam waren oder die Symptomatik noch verstärkten. Für den Beginn dieser Therapie muss deshalb der richtige Moment abgewartet werden.

Rückschläge im Verlauf der Krankheit sollten immer einkalkuliert werden. Ursachen für ein erneutes Auftreten der Krankheit sind nicht immer auszumachen. Die Krankheit hat einen unvorhersehbaren Verlauf. Wenn der Erkrankte darüber informiert ist, kann ihn ein möglicher Rückfall nicht mehr so stark verunsichern. Die Auseinandersetzung mit dem Morbus Basedow ist für den Betroffenen kein punktuelles Ereignis sondern ein Prozess. In diesem Prozess wirken verschiedene Faktoren: die Krankheitssymptome, die Persönlichkeit des Betroffenen, das soziale Umfeld und die Dauer der Krankheit. An einigen Faktoren kann gearbeitet werden.

Kein Betroffener sollte sich scheuen, Hilfe von Freunden, der Familie oder Selbsthilfegruppen in Anspruch zu nehmen. Besonders die Erfahrungen von anderen Betroffenen sind wertvoll. Ähnliche Erlebnisse anderer Menschen erleichtern den Umgang mit dem persönlichen Kranksein oft erheblich. Trost durch andere Menschen hilft in den meisten Fällen mehr, als ein hilflos verordnetes Antidepressivum.

Von großer Bedeutung ist es, den richtigen Arzt, also einen Basedow-Spezialisten "mit Herz" zu finden, der zum persönliche Begleiter und zur Vertrauensperson auf dem Weg durch die Erkrankung wird und die Steuerfunktion für die vielen, sich auftuenden Fragen und Zweifel übernimmt.
 


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