Was kann ich als Betroffener tun?
Aktualisiert (Mittwoch, 13. Mai 2009)
Leider stehen dem Betroffenen nur wenige Maßnahmen zur Verfügung, mit denen er die Symptome selbst lindern kann. Das Wichtigste ist der Verzicht auf Zigaretten. Rauchen verschlechtert die endokrine Orbitopathie und kann sie bei noch nicht betroffenen Basedowpatienten auslösen. Außerdem behindert Rauchen den Erfolg aller therapeutischen Bemühungen.
Bei trockenen und brennenden Augen sollten Augentropfen zum Schutz der Hornhaut (Tränenersatzmittel) verwandt werden. Methylcellulosehaltige Augentropfen werden empfohlen. Bei sehr trockenen Augen kann auch ein Gleitmittel (Augengel) nützlich sein. Tropfen und Gele ohne Konservierungsmittel sind vorzuziehen.
Getönte Brillen und Sonnenbrillen können gegen lichtempfindliche Augen helfen. Als notwendiges Hilfsmittel im Rahmen der Erkrankung sind getönte Gläser verordnungsfähig.
Es ist sinnvoll, die Augen vor Wind zu schützen, damit die angegriffene Hornhaut keinen zusätzlichen schädigenden Reizen ausgesetzt wird.
Die Hochlagerung des Kopfes in der Nacht ist günstig bei geschwollenen Augenlidern und hervortretenden Augen. Wenn das Lid nachts nicht über dem Auge geschlossen werden kann, ist ein großzügiger Einsatz von Augengel oder die Anlage eines speziellen Augenverbandes während des Schlafes erforderlich.
Die Wirkung von Östrogenen und Progesteron-haltigen Medikamenten kann für die Behandlung der endokrinen Orbitopathie genutzt werden. Progesteron wirkt sich günstig auf das gesamte Immungeschehen aus und reduziert die Ödembildung in den Augen und Lidern. Diese Medikamente sollten derzeit nur Frauen verordnet werden. Bei trockenen und brennenden Augen kann zudem ein Versuch mit hormonhaltigen Augentropfen unternommen werden. Das Auftragen von Progestogel extern auf die Lider kann die Beschwerden bessern, sollte aber nur in Rücksprache mit dem Frauenarzt erfolgen.
Augenkompressen lindern Probleme mit äußerlich geschwollenen und entzündeten Augen. Sie sollen auch bei Druck hinter den Augen Linderung schaffen.
Bei Doppelbildern können vorrübergehend mit Prismenfolien behandelt werden. Bei dauerhaften Doppelbildern sollte mittelfristig eine operative Korrektur überlegt werden.