Home Augen

E.O.
Endokrine Orbitopathie (E.O.)

Eine Augenbeteiligung beim Morbus Basedow, die endokrine Orbitopathie, tritt bei vielen Erkrankten auf. Leichte und schwere Verlaufsformen sind bekannt. Neben den körperlichen Beeinträchtigungen durch die Symptome der endokrinen Orbitopathie müssen sich die Betroffenen oft auch mit der Veränderung des Aussehens und den Reaktionen der Umwelt auseinandersetzen.

Die endokrine Orbitopathie tritt in nahezu allen Fällen in Verbindung mit einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung auf. Die meist doppelseitige endokrine Orbitopathie kann der Schilddrüsenerkrankung vorausgehen, gleichzeitig auftreten oder mit zeitlicher Verzögerung folgen. Sehr selten ist das Auftreten einer endokrinen Orbitopathie ohne fassbare Schilddrüsenerkrankung.

Aktualisiert ( Montag, 04. Mai 2009 )
Weiterlesen...
 
Ursachen der Endokrinen Orbitopathie

Welche Ursachen hat die endokrine Orbitopathie?

Antikörper und bestimmte Immunzellen, die gegen Schilddrüsenzellen gerichtet sind, finden auch in den Augenhöhlen Ankopplungsstellen. Sie lösen dort, wie in der Schilddrüse, eine Reihe von entzündungsfördernden Prozessen aus, die letztendlich das Gewebe schädigen.

In Folge eines Entzündungsprozesses in der Augenhöhle nehmen Muskeln, Fettgewebe und Bindegewebe zu. In der knöchern begrenzten Augenhöhle ist kein Platz, so dass die Augen nach vorne ausweichen müssen. Durch die Volumenzunahme des Gewebes kann es in seltenen Fällen zu einer mechanischen Beeinträchtigung des Sehnerven kommen. Auch die Augenlider und die dahinter liegenden Tränendrüsen sind von dieser entzündlichen Schwellung betroffen.

Durch die Entzündung entstehen die typischen Beschwerden, wie z.B. Druckgefühl hinter den Augen, Störungen der Augenmuskelbeweglichkeit, Augentränen und Augenbrennen.

Ein wichtiger verschlimmernder Faktor der endokrinen Orbitopathie ist das Rauchen. Die ablaufenden Immunprozesse werden durch die beim Rauchen gedrosselte Durchblutung und die verminderte Sauerstoffzufuhr verstärkt. Rauchen fördert den Entzündungsprozess und behindert alle therapeutischen Maßnahmen.

Aktualisiert ( Mittwoch, 06. Mai 2009 )
Weiterlesen...
 
Therapie der Endokrinen Orbitopathie

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Über die richtige Therapie der endokrinen Orbitopathie gibt es unterschiedliche Ansichten. Erstes Ziel ist die Beseitigung der Schilddrüsenüberfunktion. Ob eine vollständige Entfernung der Schilddrüse die endokrine Orbitopathie günstig beeinflusst oder sogar heilt, ist umstritten. Es gibt Untersuchungen, nach denen durch eine frühzeitige Entfernung der Schilddrüse bei einigen Erkrankten ein Rückgang der Orbitopathie festgestellt wurde.

Falls Sie sich für eine Radiojodbehandlung entscheiden, sollten Sie diese nur unter Cortisonschutz durchführen, um der Verschlechterung einer endokrinen Orbitopathie oder einer Auslösung der endokrinen Orbitopathie vorzubeugen.
Bei einer Radiojodbehandlung ohne Cortisonschutz kommt es bei einem Teil der Patienten zur Aktivitätszunahme der endokrinen Orbitopathie.

Wichtig ist es, bei der Behandlung darauf zu achten, dass nach Kontrolle der Überfunktion der Schilddrüse durch die Behandlung keine Unterfunktion auftritt. Das durch eine Unterfunktion erhöhte TSH kann den Orbitabefund und die damit zusammenhängenden Beschwerden erheblich verschlechtern.

Aktualisiert ( Dienstag, 08. Juni 2010 )
Weiterlesen...
 
Was kann ich als Betroffener tun?

Leider stehen dem Betroffenen nur wenige Maßnahmen zur Verfügung, mit denen er die Symptome selbst lindern kann. Das Wichtigste ist der Verzicht auf Zigaretten. Rauchen verschlechtert die endokrine Orbitopathie und kann sie bei noch nicht betroffenen Basedowpatienten auslösen. Außerdem behindert Rauchen den Erfolg aller therapeutischen Bemühungen.

Bei trockenen und brennenden Augen sollten Augentropfen zum Schutz der Hornhaut (Tränenersatzmittel) verwandt werden. Methylcellulosehaltige Augentropfen werden empfohlen. Bei sehr trockenen Augen kann auch ein Gleitmittel (Augengel) nützlich sein. Tropfen und Gele ohne Konservierungsmittel sind vorzuziehen.

Getönte Brillen und Sonnenbrillen können gegen lichtempfindliche Augen helfen. Als notwendiges Hilfsmittel im Rahmen der Erkrankung sind getönte Gläser verordnungsfähig.
Es ist sinnvoll, die Augen vor Wind zu schützen, damit die angegriffene Hornhaut keinen zusätzlichen schädigenden Reizen ausgesetzt wird.

Die Hochlagerung des Kopfes in der Nacht ist günstig bei geschwollenen Augenlidern und hervortretenden Augen. Wenn das Lid nachts nicht über dem Auge geschlossen werden kann, ist ein großzügiger Einsatz von Augengel oder die Anlage eines speziellen Augenverbandes während des Schlafes erforderlich.

Die Wirkung von Östrogenen und Progesteron-haltigen Medikamenten kann für die Behandlung der endokrinen Orbitopathie genutzt werden. Progesteron wirkt sich günstig auf das gesamte Immungeschehen aus und reduziert die Ödembildung in den Augen und Lidern. Diese Medikamente sollten derzeit nur Frauen verordnet werden. Bei trockenen und brennenden Augen kann zudem ein Versuch mit hormonhaltigen Augentropfen unternommen werden. Das Auftragen von Progestogel extern auf die Lider kann die Beschwerden bessern, sollte aber nur in Rücksprache mit dem Frauenarzt erfolgen.

Augenkompressen lindern Probleme mit äußerlich geschwollenen und entzündeten Augen. Sie sollen auch bei Druck hinter den Augen Linderung schaffen.

Bei Doppelbildern können vorrübergehend mit Prismenfolien behandelt werden. Bei dauerhaften Doppelbildern sollte mittelfristig eine operative Korrektur überlegt werden.

Aktualisiert ( Mittwoch, 13. Mai 2009 )
 


Template erstellt von 2st-online.de