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Das Immunsystem und seine Irrtümer
Was sind Antikörper und Antigene?

Das Immunsystem bildet Abwehrstoffe gegen Viren, Bakterien und Pilze. Ziel ist, den Körper zu schützen. Die Viren, Bakterien und Pilze werden in diesem Fall als Antigene bezeichnet. Die Antikörper sind für diese Antigene passend hergestellte Verteidigungsmittel. Sie können die Antigene erfolgreich zerstören oder "kampfunfähig" machen.
Das Immunsystem ist in der Lage, ein Gedächtnis anzulegen, welche Antikörper schon einmal produziert wurden. Kommt es zu einem zweiten Kontakt mit demselben Antigen, können sofort passende Antikörper gebildet werden.

 

Das Immunsystem besteht aus zahlreichen verschiedenen Blutzellen. Beim Morbus Basedow kommt es zu einem Ungleichgewicht der verschiedenen Zellarten und ihrer Botenstoffe untereinander. Diese Veränderung des Immunsystems bleibt auch dann bestehen, wenn die Symptome des Morbus Basedow vollständig verschwunden sind.

 

Bei Autoimmunkrankheiten "irrt" sich das Immunsystem und erkennt eigene Körperzellen als fremd an. Es bildet dann besondere weiße Blutkörperchen (Lymphocyten) und Antikörper, die sich gegen eigene Körperzellen richten und dort zu einer chronischen Funktionsänderung oder Zerstörung führen.

Aktualisiert ( Mittwoch, 20. Januar 2010 )
 
Welche Antikörper gibt es beim Morbus Basedow?

Wichtige Antikörper für die Diagnose des Morbus Basedow sind TRAK und TPO AK. Zusätzlich können Antikörper gegen Augenmuskelgewebe auftreten, die aber für die Diagnose und Therapie bisher keine Bedeutung haben.

Aktualisiert ( Samstag, 02. Mai 2009 )
 
TRAK

Die Abkürzung TRAK steht für TSH-Rezeptor-Autoantikörper. Üblicherweise wird die Bestimmungsmethode der TRAK nach dem DYNOtest® TRAKhuman angewandt.

 

Normalwerte

negativ: < 1 IU/l (keine erhöhten Antikörper)

Grenzbereich: 1 - 2 IU/l

positiv: > 2 IU/l (erhöhte Antikörper)

 

Positive TRAK sind fast immer beweisend für einen Morbus Basedow.
Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Juni 2009 )
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TPO-AK

Normalwerte
negativ: < 35 U/ml (keine erhöhten Antikörper)

positiv: > 35 U/ml (erhöhte Antikörper)

 

Die Normalwerte können je nach Labor größere Abweichungen zeigen. Die Aussagekraft der gemessenen Antikörper muss in Beziehung zu den jeweiligen Normalwerten des einzelnen Labors gesetzt werden.

 

Bei gesunden Menschen liegen die TPO-Antikörper unterhalb von 35 U/ml, sind also negativ. Deutlich positive TPO-Antikörper sind ein Hinweis für eine Autoimmunthyreoiditis.

Aktualisiert ( Sonntag, 21. Juni 2009 )
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Tg-AK

Normalwerte
negativ: < 40 U/ml (keine erhöhten Antikörper)

positiv: > 40 U/ml (erhöhte Antikörper)

 

Die Normalwerte können je nach Labor Abweichungen zeigen. Die Aussagekraft der gemessenen Antikörper muss in Beziehung zu den jeweiligen Normalwerten des einzelnen Labors gesetzt werden.

 

Positive Tg-Antikörper finden sich bei Morbus Basedow in 20-40 % der Fälle bei akuter Erkrankung.

Der Nachweis von Tg Ak hat für die Diagnose und den Krankheitsverlauf des Morbus Basedow keine Bedeutung.

Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Juni 2009 )
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Gibt es noch andere Antikörper?

Beim Morbus Basedow kommt es durch eine Störung des Immunsystems zur Bildung verschiedener Antikörper. So konnten in den letzten Jahren auch Antikörper gegen Augenmuskelgewebe sowie wachstumsfördernde Antikörper nachgewiesen werden. Diese Antikörper haben bisher jedoch nur wissenschaftliche Bedeutung. Sie können in ihrer Höhe und Menge im Verlauf der Krankheit schwanken. Für die Therapie geben sie keinen Hinweis. Im Normalfall werden sie beim Morbus Basedow nicht bestimmt.

Selten können Antikörper gegen die Schilddrüsenhormone (T3, T4) gefunden werden. Diese Antikörper inaktivieren die Schilddrüsenhormone. Es entsteht eine Unterfunktion, die der Körper durch Steigerung des TSH auszugleichen versucht. Eine Diagnose kann vom Schilddrüsenspezialisten gestellt werden.

Aktualisiert ( Samstag, 15. November 2008 )
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Wie oft sollte man die Antikörperspiegel kontrollieren?

Häufige Kontrollen der Antikörperspiegel sind nicht sinnvoll, wenn daraus keine Änderung der Therapie folgt. Abfallende Antikörperspiegel können Hinweise auf eine Beruhigung des Immunprozesses geben. Bei erfolgreicher medikamentöser oder nach Schilddrüsenoperation Behandlung fallen die Antikörperspiegel in vielen Fällen innerhalb eines Jahres in den Normalbereich ab.

Sehr hohe Antikörperspiegel nach einer einjährigen Behandlung mit schilddrüsenhemmenden Medikamenten signalisieren ein hohes Rückfallsrisiko.

Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Juni 2009 )
 
Antikörper und Schwangerschaft

Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, sollten die TSH-Rezeptor-Antikörper im Normbereich liegen oder nur leicht erhöht sein. Antikörper können sonst in einzelnen Fällen über den Mutterkuchen auf das Kind übertragen werden und dort eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen. TPO-Antikörper können ebenfalls übertragen werden. In den meisten Fällen verlaufen Schwangerschaften aber auch bei erhöhten mütterlichen Antikörperspiegeln unproblematisch.

In der Schwangerschaft sollte mindestens eine Kontrolle der Antikörper in der 22. bis 26. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Bei erhöhten und steigenden Antikörperspiegeln können weitere Kontrollen notwendig werden. In diesen Fällen muss das ungeborene Kind engmaschig durch Ultraschalluntersuchungen und Herztonaufzeichnung überwacht werden.

Weitere Informationen zur Schwangerschaft bei Morbus Basedow finden sie unter Häufige Fragen.

Aktualisiert ( Samstag, 16. Mai 2009 )
 


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